Zuhörer beim Corporate Learning vor Referent

Corporate Learning: So bringt es Euch zum Erfolg

Drei von vier Angestellten finden, dass die Lernkultur ihres Unternehmens nicht mehr zeitgemäß ist. Kein Wunder, sucht man innovative Lernformate in der betrieblichen Aus- und Weiterbildung inhouse leider oft noch vergeblich. Welche Corporate Learning-Trends Ihr für 2022 unbedingt auf die Agenda setzen solltet. 

Führungskompetenz, Technologie-Know-how und ausgeprägte Softskills der Mitarbeiter gelten heute als wesentliche Faktoren für den Unternehmenserfolg. Allein: Mit der Vermittlung derartiger Kompetenzen tun sich viele Betriebe schwer. So hält laut einer aktuellen Umfrage gerade einmal ein Viertel der Angestellten die betrieblichen Weiterbildungsangebote ihres Unternehmens für „sinnvoll und nützlich“. Fast ein Drittel findet sie „gut gemeint, aber schlecht gemacht“, die verbleibenden 41 Prozent empfinden die Corporate Learning-Strategie ihres Arbeitgebers entweder als überdimensioniert oder als ein leeres Versprechen.

Corporate Learning neu ausrichten

Woran das liegt? Ganz einfach: Viele Unternehmen setzen beim Corporate Learning nach wie vor primär auf Frontalunterricht. Dabei ist längst erwiesen, dass derartige Formate nur bedingt zur Wissenserweiterung beitragen können: Nur zehn Prozent des beruflichen Wissens erwirbt der Mensch durch formales Lernen, 20 Prozent durch Nachahmung. Die restlichen 70 Prozent entstehen durch „learning by doing“.  Das zeigt, wie wichtig es ist, das Corporate Learning neu auszurichten. Folgende fünf Trends sollten Unternehmen dabei unbedingt im Blick halten:

Fünf Trends für eine zukunftsorientierte Weiterbildungskultur

  1. Individualisierung
    Betriebliche Weiterbildung per Gießkannenprinzip geht zu 99 Prozent am Bedarf vorbei. Schließlich lassen sich die unterschiedlichen Bedürfnisse und Fähigkeiten der einzelnen Mitarbeiter nur selten über einen Kamm scheren. Individualisierte Schulungsansätze gelten deshalb als einer der größten Zukunftstrends im Corporate Learning. Sie ermöglichen, passende Inhalte und Lernmethoden zielgenau auszuwählen und stellen so die Weichen für erstklassige Lernerfolge. Innovative Learning-Management-Systeme (LMS) schaffen dafür die Grundlage.
  2. Flexibilisierung
    Gut geplant ist halb gewonnen: Natürlich sollten Corporate Learning-Angebote sorgfältig vorbereitet sein. Trotzdem ist es wichtig, dass Trainer flexibel bleiben und nicht zu fest am geplanten Prozedere festhalten. Improvisationstalent heißt künftig deshalb das Zauberwort. Denn nur wer in der Lage ist, betriebliche Schulungen ad-hoc am tatsächlichen Bedarf der Teilnehmer auszurichten, wird deren ungeteilte Aufmerksamkeit gewinnen. Entsprechend wichtig ist es, Unterrichtsmaterialien und -Werkzeuge flexibel zu konzipieren.
  3. Förderung von Soft Skills
    Fachkompetenz ist wichtig, aber längst nicht mehr das einzige Pfund, mit dem sich wuchern lässt. Denn Soft Skills gewinnen aktuell rasant an Bedeutung. Sozialkompetenz, Teamfähigkeit, Kreativität – all das trägt schon heute maßgeblich zum Unternehmenserfolg bei. Das Stanford Research Institute International hat herausgefunden, dass 75 Prozent des langfristigen beruflichen Erfolgs von Soft Skills und nur 25 Prozent von technischen Fähigkeiten abhängen. Höchste Zeit also, dass Arbeitgeber die Soft Skills ihrer Belegschaft in den Fokus der betrieblichen Weiterbildung rücken.
  4. XR-Lernangebote
    Extended Reality-Lernangebote erfreuen sich einer rasant steigenden Nachfrage. Kein Wunder, ebnen sie doch nicht nur den Weg zu standortunabhängigen und damit kostengünstigen Schulungen, sondern sorgen auch dafür, dass der Praxistransfer der theoretischen Lerninhalte mühelos gelingt. Nutzer können sich Wissen so wesentlich leichter erschließen, die natürliche Interaktion mit den Inhalten, Lehrenden und anderen Lernenden steigert den Bildungserfolg.
  5. Microlearning
    Microlearning zielt darauf ab, Lernende durch kleine, leicht verdauliche Informationshäppchen zum Handeln, Einüben und Nachdenken zu animieren. Dabei sorgen digitale und interaktive Werkzeuge wie Erklärvideos, Wissenstests oder animierte Präsentationen dafür, dass Inhalte schnell und dauerhaft im Gedächtnis verankert werden. Vor allem bei den Generationen X, Y und Z können Arbeitgeber mit erlebnis- und erfahrungsorientierten Lernhäppchen im Corporate Learning punkten.

Wie moderne Lernlösungen aussehen können, zeigen die Beispiele in diesem Video. Wer das nötige Know-how nicht im  Hause hat, unsere Experten begleiten Unternehmen bei der Entwicklung oder Erneuerung von Corporate Learning Architekturen.

KompetenzmanagementTÜVRheinlandAkademie

Tobias Kirchhoff

Leiter Marketing