
Lebenslanges Lernen
Lebenslanges Lernen
Heute für alle unverzichtbar
Die klassische Berufsausbildung ist nach wie vor ein wichtiger Meilenstein der Karriere, aber weder Startpunkt noch Endstation. Durch das Internet der Dinge, Automatisierung und KI-Systeme entstehen Tätigkeiten, für die völlig andere Fähigkeiten und Kompetenzen gefragt sind, als wir uns das heute vorstellen können. Deshalb ist Lebenslanges Lernen so wichtig.
Lebenslanges Lernen, auch als lebensbegleitendes Lernen bezeichnet, ist ein Konzept, das Menschen befähigen soll, während ihrer gesamten Lebensspanne zu lernen und so nicht den Anschluss an Arbeitsmarkt, Wirtschaft und Gesellschaft zu verlieren. Lebenslanges Lernen setzt wesentlich auf die Selbst- und Informationskompetenz des Einzelnen und hat Aufnahme in viele konservative sowie progressive bildungspolitische Programme gefunden.
Lebenslanges Lernen: für sich selbst oder für den Chef?
Der Begriff ist übrigens deutlich älter als die Debatte heute im Kontext der Digitalisierung. 1962 wurde erstmals in den Dokumenten der internationalen Organisationen lifelong education als Thema geführt. Im Rahmen der damaligen UNESCO-Konferenz in Hamburg fand sich der Hinweis, dass das von der Pariser Zentrale eingesetzte International Committee for the Advancement of Adult Education die Forderung lifelong education for all thematisierte. Trotz der vielfachen Verwendung des Ausdrucks existierte nie eine allgemeingültige Definition. In der Europäischen Union war das Jahr 1996 das „Europäische Jahr des lebensbegleitenden Lernens“.
In Zusammenarbeit mit der UNESCO haben die Vereinten Nationen ein Konzept für ein lebenslanges Lernen entwickelt mit dem Ziel, auf der Basis individueller Selbstbestimmung zur optimalen persönlichen Bewältigung aller Lebensherausforderungen zu befähigen. Dabei geht es vor allem um die Förderung selbstbewussten, intelligenten und kreativen Handelns und nicht in erster Linie darum, fremdbestimmt den jeweils aktuellen und allzu oft kurzsichtig an bestimmten Leistungserbringungen ausgerichteten Erwartungen von Lehrenden, Ausbildenden und Arbeitgebenden gerecht zu werden. Später erhielt der Begriff des lebenslangen Lernens die Konnotation einer primär als unternehmerischen und wirtschaftlichen Gesichtspunkten unterliegende Vermittlung von Kompetenzen, die auf dem Arbeitsmarkt nachgefragt sind.