Fachkräftemangel in der Kfz-Branche – aus der Praxis!

Überlastete Mitarbeitende und lange Wartezeiten bei Reparatur- und Serviceleistungen. Obwohl die Kfz-Branche eine der wichtigsten in Deutschland ist, gibt es schon seit einigen Jahren ein Problem – der Fachkräftemangel. Es wird immer schwieriger, qualifizierte Mitarbeitende zu finden.

Wo stecken die Leute, die gerne an Autos schrauben?

Viele Kfz-Werkstätten suchen händeringend nach Mitarbeitenden. Oftmals ist das ernüchternde Ergebnis nach vielen Monaten der Suche: keine einzige Bewerbung. Es gibt verschiedene Gründe, die zu diesem Problem beitragen. Einer der Hauptursachen ist die demografische Entwicklung. Die sogenannten Babyboomer gehen sukzessive in Rente. Die geburtenschwachen Jahrgänge können dies nicht abfangen, weshalb in allen Branchen nach Fach- und Arbeitskräften gesucht wird. Zudem entscheiden sich immer mehr junge Menschen für ein Studium anstatt für eine Ausbildung im Handwerk.

Eine weitere Ursache für den Fachkräftemangel in der Kfz-Branche ist die technologische Entwicklung. Die Technik wird immer komplexer und die Anforderungen an die Mitarbeitenden steigen dementsprechend. Es werden Spezialkenntnisse im Umgang mit elektronischen Steuergeräten, High-Tech-Materialien und modernen Antriebstechniken benötigt. Da viele Ausbildungsbetriebe nicht über die notwendigen Ressourcen verfügen, um ihre Mitarbeitenden in diesen Bereichen weiterzubilden, fehlen oft die entsprechenden Qualifikationen.

Das Fraunhofer Institut für Arbeitswirtschaft und Organisation (IAO) und das Institut für Automobilwirtschaft (IfA) verdeutlicht diese Problematik in der aktuellen Studie. Die Zahl der Beschäftigten im Kraftfahrzeuggewerbe wird bis zum Jahr 2030 um rund 18 Prozent sinken.

Aus- und Weiterbildung in der Kfz-Branche

Es müssen verschiedene Maßnahmen ergriffen werden, um dem Fachkräftemangel in der Kfz-Branche entgegenzuwirken – und dies von Beginn an. Dafür sollten Schulen, Ausbildungsbetriebe und die Branche enger zusammenarbeiten, um das Interesse der jungen Menschen an einer Ausbildung in diesem Bereich zu wecken. Da neue Kompetenzen gefragt sind, müssen die Betriebe auch mehr investieren, um ihren Nachwuchs und ihre Mitarbeitenden eine qualitativ hochwertige Ausbildung und Weiterbildungen anbieten zu können. Die Qualifizierung stellt einen wichtigen Bestandteil dar. Durch eine Verbundausbildung, Teilqualifizierung oder Trainings können Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter neue Kompetenzen erlernen. Natürlich ist auch die Verbesserung der Arbeitsbedingungen und eine angemessene Entlohnung wichtig, wenn es um die langfristige Bindung von qualifizierten Fachkräften geht.

Auslandsrekrutierung für die Kfz-Branche – aus der Praxis!

Aber auch ein Blick über den Tellerrand lohnt sich. Immer mehr Kfz-Werkstätten setzen verstärkt auf ausländische Fachkräfte. Neben der fachlichen Kompetenz haben sie oft Erfahrungen in anderen Arbeitsumgebungen gesammelt, welche zu neuen Ideen und Ansätzen führen – und die Produktivität und Qualität steigern kann. Ist das alles zu theoretisch? Kein Problem. Frauke Mai, Projektkoordinatorin | Global Experts der TÜV Rheinland Akademie, und Torsten Walter, Vorstand der Koch Gruppe Automobile AG, zeigen gemeinsam am 19.04.2023 | 13 Uhr, wie zeitsparend und effizient die Auslandsrekrutierung sein kann.

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Impulse für die Fachkräftesicherung

 

 

 

Cindy Saleschke