Teilnehmerin lernt vor Laptop in einem virtuellen Klassenzimmer

Virtuelle Klassenzimmer: die Zukunft der Weiterbildung

Virtuelle Klassenzimmer gibt es zwar schon länger, aber seit Corona liegen sie voll im Trend. Anbieter betrieblicher Weiterbildung wie die TÜV Rheinland Akademie digitalisierten in kurzer Zeit ihr reguläres Seminarangebot und modifizierten die Trainingsmethoden und ihre Didaktik. Ziel ist, die digitale Technologie effektiv zugunsten aller Lerntypen mit Virtuellen Klassenzimmern zu nutzen.

Weiterbildungen in  Seminarräumen sind bis zur Entdeckung eines Impfstoffes nur mit Hygiene-Konzept möglich. Das „physical distancing“ bleibt auf unbestimmte Zeit gültig. Berufliche Weiterbildung darf deshalb jedoch nicht auf der Strecke bleiben. Für Unternehmen und ihre Mitarbeiter gibt es gerade jetzt hervorragende Möglichkeiten. Solange viele Unternehmen noch in Kurzarbeit sind, lässt sich die Zeit für eine Verlängerung Corona-bedingter Lernkurven nutzen. In Zeiten geringer Auslastung lohnen sich Investitionen in die Qualifizierung der Mitarbeiter.
Denn mit dem Kompetenzaufbau stärken Arbeitgeber wie Arbeitnehmer ihre Wettbewerbsfähigkeit für die Zukunft der Arbeit. Wer sich heute in einem Virtuellen Klassenzimmer (Virtual Classrooms, VC) vom Home-Office oder über mobile Endgeräte weiterbildet, genießt zudem eine lebendige Lernwelt mit Interaktion und Spaß, inklusive gleichzeitiger Kontrolle des Lernerfolgs.

Virtuelle Klassenzimmer: synchroner Unterricht in Echtzeit

Konzepte und technische Lösungen für lebendige, interaktive Formate des betrieblichen Wissenstransfers gibt es bereits seit den 90er Jahren. Synchrone Lernmedien sind von Anfang an Bestandteil der betrieblichen Weiterbildung. Diejenigen, die von E-Learning sprachen, hatten in der Regel Web Based Training im Sinn. Limitierende Faktoren waren oft die technische Infrastruktur oder die fehlende Bandbreite. Die Interaktion zwischen Teilnehmern und Ausbildern fand über Chats oder Telefonkonferenzen statt. Um die Teilnehmer noch besser bei der Gestaltung ihrer Lernumgebung und des Lernfortschritts zu unterstützen, entwickelten Bildungseinrichtungen und Universitäten so genannte virtuelle Klassenzimmer, die synchronen Unterricht in Echtzeit ermöglichen. Alle Ausbilder, Moderatoren und Teilnehmer sind über Webcam und Headsets live miteinander verbunden. Dies eröffnet pädagogische und methodische Möglichkeiten, die denen realer Seminare nahezu ebenbürtig sind.

Zusätzlich zum traditionellen Whiteboard-Vortrag eines Trainers können sich die Teilnehmer in offenen Diskussionen austauschen, gefolgt von einer Online-Teilnehmerbefragung. Dies geschieht in einer Videokonferenz, die auch durch Chats eine neue Lebendigkeit erhält. Die Teilnehmenden können darüber hinaus auch eigene Beiträge leisten, Reden halten und Präsentationen oder Videos von ihren Computern aus aufzeichnen. Darüber hinaus lassen sich Arbeitsgruppen bilden; asynchrone Newsgroups ergänzen den Austausch im Rahmen des digitalen Lernens, das den großen Vorteil hat, ein ganzes Toolset für synchrone und asynchrone Lernprozesse kombinieren zu können (Blended Learning).

Die Ausbilder der TÜV Rheinland Akademie haben ihre Didaktik und Methoden bereits an Virtuelle Klassenzimmer angepasst, um die Vorteile von Face-2-Face-Seminaren in ein digitales Szenario zu übertragen und ein vielfältiges und lebendiges Lernerlebnis zu bieten. Je nach Zusammensetzung der Lerngruppen, Lehrinhalte und Lernziele passen sie ihre Ausbildung auch den Bedürfnissen der Teilnehmer an. Vor allem aber gehen sie auch in persönlicher Interaktion auf die verschiedenen Lerntypen ein, um den individuellen Lernerfolg für alle zu gewährleisten.

Unmittelbares Feedback für Ausbilder und Teilnehmer

Gute Ausbilder nutzen das Wissen über die Lerntypen in ihren Kursen, um ihre Ausbildungsmodule optimal darauf abzustimmen. Impulsvorträge von dreißig oder mehr Minuten, die in der Vergangenheit üblich waren, werden in mehrere kleinere aufgeteilt. Diese können mit Videos, Gruppenarbeiten und Flash-Umfragen aufgelockert werden, um die Teilnehmenden in den weiteren Verlauf der Seminareinheit einzubeziehen. Alles in allem sind die Lektionen interaktiver, multimedialer und manchmal auch mit spielerischen Elementen gestaltet.
In kurzen Einzelgesprächen können Ausbilder zudem den individuellen Lernstand überprüfen. Auf diese Weise erhalten sie ein unmittelbares Feedback, um z.B. Wissenslücken frühzeitig durch Wiederholung der Lektionen zu schließen. Und auch Leistungsbeurteilungen können nun rechtskonform durchgeführt werden, mit geeigneten und eindeutig gekennzeichneten Tools.

Schlussfolgerung: Digitale und analoge Ausbildung werden sich in Zukunft noch stärker ergänzen

Auch wenn die praktischen Fertigkeiten, wie im Falle der Schweißerausbildung, in Zukunft noch geschult werden müssen, kann das notwendige theoretische Wissen durchaus in einem Virtuellen Klassenzimmer vermittelt werden – eventuell ergänzt durch innovative digitale Ansätze, wie z.B. ein Virtual-Reality-Szenario. Dies ermöglicht es kleineren Gruppen, verfügbare praktische Ausbildungsplätze abwechselnd zu nutzen. In jedem Fall haben die Ausbilder der TÜV Rheinland Akademie während des Corona-Shutdowns demonstriert, dass sie in der Lage sind, auch bisher konventionelle Angebote aus ihrem Seminarportfolio erfolgreich in Virtuellen Klassenzimmern zu vermitteln.
Vor allem aber zeigen die Rückmeldungen der Teilnehmer auch, dass sie eine lebendige Lernwelt mit Interaktion und Spaß erlebt haben. Ein Teilnehmer brachte es auf den Punkt: „Zwei Tage lang habe ich an einem Online-Seminar bei TÜV Rheinland teilgenommen. Der Tutor war professionell, seriös und verantwortungsbewusst. Statt scheinbar langweiliger Begriffe und Lektionen habe ich begeisterte Erklärungen erlebt, die mir im Gedächtnis bleiben. Auf jede Frage antwortete der Tutor rechtzeitig und mit einem Lächeln und gab professionelle Antworten. Und er stellte auch Fragen, damit wir gut interagieren konnten. Das dreitägige Virtuelle Klassenzimmer hat meine Begeisterung geweckt, weiter online zu lernen.“

Hier finden Sie die aktuellen Angebote in den Virtuellen Klassenzimmern der TÜV Rheinland Akademie.

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Reiner Leitner